Wir freuen uns sehr, euch Julia vorzustellen – vielen von euch wahrscheinlich schon bekannt als @pureallotment auf Instagram. Julia ist eine leidenschaftliche Gartenliebhaberin aus Hamburg, die nicht nur für Pflanzen schwärmt, sondern auch fürs Dekorieren und für all die schönen Dinge, die das Leben im Grünen noch besonderer machen. Mit ihrem einzigartigen Blick für Gärten und Blumen gestaltet sie inspirierende Inhalte, auch für unseren Instagram-Account @dutchgrown_europe.
Vor Kurzem haben wir uns mit ihr zu einem besonderen Interview zusammengesetzt. Dabei haben wir über alles rund um Blumenzwiebeln gesprochen, von Julias Lieblingssorten bis hin zu ihren Tipps fürs Pflanzen und Gestalten. Wenn ihr das ganze Gespräch lesen möchtet, klickt einfach unten und besucht unsere Website.
Julia, kannst du uns ein wenig erzählen, wie deine Liebe zum Gärtnern entstanden ist?
Ehrlich gesagt ganz ungeplant. Zwar bin ich mit einem großen Garten groß geworden – meine Mutter hat schon immer mit Leidenschaft gegärtnert, und ich habe ihr als Kind oft geholfen. Später habe ich aber eher urban gelebt und das Thema aus den Augen verloren.
Richtig entfacht wurde die Leidenschaft erst, als mein Sohn geboren wurde und wir uns einen eigenen Garten zugelegt haben. Da habe ich schnell gemerkt, wie viel Kreativität und Freude im Gärtnern steckt: Beete planen, Dinge selber bauen, anpacken. Für mich bedeutet Gärtnern aber noch mehr – es geht nicht nur ums Pflanzen, sondern auch um Gestaltung: Räume im Garten zu schaffen, Akzente zu setzen, zu dekorieren und einen Ort entstehen zu lassen, der meine Handschrift trägt und immer wieder Neues entdecken lässt.
Inzwischen ist der Garten für uns als Familie ein echter Rückzugsort – unser Happy Place, den wir selbst geschaffen haben.
Lassen sich deine Follower manchmal davon beeinflussen, was du pflanzt?
Tatsächlich ja, und das macht mich wahnsinnig stolz und freut mich enorm. Ich bekomme Nachrichten, dass sie meine Pflanztipps, die ich oft in den Storys zeige, speichern und fragen nach Pflanzplänen. Ich hätte nie gedacht dass ich mit meinem Garten einmal andere inspiriere - für mich ist das ein großes Privileg!!
Gab es schon einen Moment im Garten, der auf Instagram perfekt aussah, hinter den Kulissen aber totales Chaos war?
Auf jeden Fall! Und das nicht nur einmal.
Gerade wenn ich Deko-, DIY- oder Pflanzsequenzen zeige, passiert es, dass ich mein Arbeitsmaterial rechts und links des Kameraausblicks staple. Und auch so gibt es immer Ecken, die chaotisch sind. Aber das gehört meiner Meinung nach zum Gärtnern dazu. Jeder hat "diese Ecken"
Wie gehst du an die Gestaltung deiner Tulpen- oderZwiebelbeete heran – planst du alles genau lässt du dich treiben?
Beides. Ich erstelle Farbkonzepte und achte auch auf unterschiedliche Blühzeiten. Oft lasse ich mich dann aber doch hinreißen und kaufe spontan neue Zwiebeln dazu, die dann noch schnell irgendwo in die Erde gesetzt werden. Oft entstehen aber gerade dadurch die schönsten Kombinationen.
Bist du auf etwas besonderes stolz im Garten?
Es gibt gar nicht das eine Projekt, auf das ich stolz bin, sondern eigentlich unseren ganzen Garten. Als wir damals angefangen haben, hätte ich nie gedacht, dass daraus einmal so eine grüne Oase entsteht. Dass es heute so schön geworden ist, verdanke ich auch meinem Mann, der mich dabei immer tatkräftig unterstützt.
Und das ist auch etwas, was ich allen mitgeben möchte, die gerade starten: einfach machen und sich trauen. Nicht alles läuft so, wie man es geplant hat – manchmal wird es anders, aber eben auf eine andere Art schön. Und wenn mal etwas gar nicht klappt, ist das auch nicht schlimm, denn am Ende sammelt man dadurch Erfahrungen. Genau das macht für mich dieses ganze Gartenprojekt so besonders – und darauf bin ich wirklich stolz.
Was macht dir an der Arbeit mit Blumenzwiebeln am meisten Freude?
Am meisten Freude macht mir an Blumenzwiebeln tatsächlich die Vorfreude. Man setzt sie im Herbst oder frühen Winter, plant, wo welche Farben und Blüten hinkommen – und dann hat man erstmal eine Pause. Im Frühjahr wird man dann überrascht: Hat alles geklappt, blüht es so, wie man es sich vorgestellt hat? Dieses Warten und die Spannung finde ich unglaublich schön. Deswegen sind Blumenzwiebeln für mich auch ein fester Bestandteil jeder Beetgestaltung – sie gehören einfach dazu.
Was findest du am schönsten: das Pflanzen selbst, die Vorfreude oder die große Blüte?
Ganz ehrlich, ich pflanze überhaupt nicht gerne ein. Aber bei Zwiebeln liebe ich die Vorfreude: das Planen, das Dazulernen und die kleine Herausforderung dabei. Und am Ende freue ich mich wirklich über jede einzelne Blüte, die austreibt – das macht für mich den größten Reiz aus.

Wie schützt du deine Zwiebel vor natürlichen Herausforderungen wie Wühlmäusen, Rehen und Feuchtigkeit?
Ich habe im Garten tatsächlich verschiedene Herausforderungen mit meinen Zwiebeln. Das größte Problem sind die Rehe – so schön es ist, dass sie in Hamburg sogar durch die Schrebergärten ziehen, so ärgerlich ist es, wenn sie mir die Tulpen wegfressen. Meine Lösung: Ich habe Glocken aus Hasendraht gebastelt, die ich einfach über die Tulpen stülpe. Damit schütze ich sie nicht nur vor Verbiss, sondern habe gleichzeitig eine richtig schöne Deko im Beet. Das habe ich auch mal auf Instagram gezeigt – und witzigerweise ist genau diese Idee viral gegangen.
Ein anderes großes Thema bei mir sind Wühlmäuse. Deswegen setze ich Tulpen grundsätzlich nicht mehr in ungeschützte Beete, sondern nur in Töpfe oder Hochbeete. In die Beete pflanze ich stattdessen lieber Narzissen, die mögen die Mäuse nicht.
Und noch ein Tipp, um Fäulnis zu vermeiden: Ich pflanze meine Tulpen immer erst spät, ab November oder sogar noch im Dezember. Hier im Norden ist der Winter sehr feucht, und wenn man zu früh pflanzt, verfaulen die Zwiebeln schnell. Mit dem späteren Setzen habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
Viele Menschen finden Gartenarbeit einschüchternd. Welchen einfachen Tipp würdest du Einsteigern geben, um mit Blumenzwiebeln zu starten
Anfängern würde ich zwei Tipps mitgeben:
Zum einen lohnt es sich, Zwiebeln bei einem namhaften Hersteller zu kaufen. Günstige Zwiebeln kommen oft verschimmelt an, sind nicht sortenrein oder treiben gar nicht aus – und das ist frustrierend, wenn man sich vorher Mühe mit der Planung gegeben hat. Qualität zahlt sich wirklich aus. Mein Tipp: ruhig auch die Beschreibungen der Hersteller mitlesen, viele Versandhändler markieren sogar, welche Sorten besonders anfängerfreundlich sind.
Und der zweite Punkt: Finger weg von Zwiebellasagnen – zumindest am Anfang. Auf Instagram sehen die zwar toll aus, aber in der Praxis ist das gar nicht so einfach. Unterschiedliche Zwiebeln haben verschiedene Blühzeiten, und am Ende steht man oft nur vor einem Topf voller Blätter. Für den Einstieg ist es viel entspannter, erstmal mit einfachen Pflanzungen zu starten.
Hast du eine Lieblingszwiebel, die du jedes Jahr ohne Ausnahme pflanzt?
Ja. Die Narzisse Mount Hood pflanze ich wirklich jedes Jahr. Ich liebe sie, weil sie unglaublich unkompliziert ist, verlässlich blüht und sich auch noch gut vermehrt. Sie wirkt elegant, lässt sich wunderbar mit anderen Narzissen oder auch mit Tulpen kombinieren, kann aber genauso gut solitär stehen. Für mich ist sie einfach eine absolute Bank unter den Zwiebelpflanzen. Und dazu kommt: Sie ist schneeweiß – und ich liebe weiße Blüten.
Dein Instagram-Feed ist voller inspirierender Bilder – wie kommst du auf deine Ideen für den Content?
Vielen Dank! Natürlich lasse ich mich auch von äußeren Einflüssen inspirieren – ich schaue selbst viel auf Instagram und bin auch oft auf Pinterest unterwegs. Aber tatsächlich entsteht mein Content meistens, wenn ich im Garten bin. Oft ist er anders, als ich es vorher geplant habe – und das ist völlig in Ordnung, so bekommt alles meine eigene Handschrift. Wenn ich im Garten stehe und einen Rundumblick mache, fallen mir wahnsinnig viele Ideen ein, wozu ich gern noch ein Reel machen würde. Muss ich aber auch zugeben: Vieles vergesse ich dann doch wieder ;)
Gärtnest du anders, weil du weißt, dass du deine Arbeit auf Instagram teilen wirst, oder kommt bei dir immer erst das „echte Gärtnern“
Als ich angefangen habe, war es tatsächlich so, dass ich mein Gärtnern an meinen Instagram-Account angepasst habe. Mittlerweile ist es aber genau andersherum: Mein Account passt sich meinem Garten und vor allem meinem Privatleben an. Denn wie viel Zeit ich habe, bestimmt am Ende, was ich im Garten mache – und damit auch, was ich zeigen kann.
Wenn ich wenig Zeit habe, konzentriere ich mich auf die To-Dos, die der Garten gerade braucht. Mir ist wichtig, dass er gepflegt ist und dass ich mich darin wohlfühle – und daran müssen sich dann die Reels anpassen. Wenn ich dagegen mehr Zeit habe, nehme ich mir auch Freiraum für DIYs oder schiebe Arbeiten ein, die ich vielleicht nicht unbedingt machen müsste, die aber spannend für meine Follower sind. Insofern spiegelt mein Instagram-Account eigentlich ziemlich direkt mein privates Zeitmanagement wid
Wenn du überall auf der Welt hinreisen könntest, um einenberühmten Garten oder eine beeindruckende Zwiebelblüte zusehen – wohin würde es dich ziehen?
Kanada. Eindeutig Kanada. Ich möchte unbedingt einmal dort sein, wenn das Tulpenfestival stattfindet.
